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Leitlinien der Seminare für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte

(Werkrealschule, Hauptschule und Realschule)

                                                                             

Die baden-württembergischen Strukturen der Lehrerbildung mit einem Studium an einer wissenschaftlichen Hochschule (Pädagogische Hochschule, Universität) und dem sich daran anschließenden Vorbereitungsdienst in der Verantwortung der Staatlichen Seminare für Didaktik und Lehrerbildung (SSDL) entsprechen in vielerlei Hinsicht dem, was von Experten auf dem Gebiet der Lehrerbildung befürwortet wird. Lehrerbildung wird in diesem Kontext als längerfristiger berufsbiographischer Professionalisierungsprozess gesehen.



Der Vorbereitungsdienst "liefert eine einzigartige Gelegenheit zum 'Lernen im Beruf', d.h. zum Erwerb und zur Weiterentwicklung von Lehr- und Lernkompetenzen in der alltäglichen Schulpraxis. Er bietet zudem Möglichkeiten für erfahrene Lehrkräfte, zur Heranbildung neuer Lehrkräfte beizutragen und vereint auf diese Weise theoretische und praktische Ausbildung. Die zweite Phase kann auch die wichtige Funktion erfüllen, die neuen Anwärter in den Lehrberuf einzuführen." (OECD [2004]: Anwerbung, berufliche Entwicklung und Verbleib von qualifizierten Lehrkräften. Länderbericht: Deutschland, S. 31 f.)



Aufgabe der SSDL (WHR) ist es, die angehenden Lehrkräfte auf ihre künftigen Aufgabenfelder an den Hauptschulen, Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen kompetent vorzubereiten, damit sie auf der Grundlage einer fundierten Fachlichkeit unterrichten können. Dabei sollen die Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten aus dem Studium in engem Bezug zur Schulpraxis und auf der Grundlage der Bildungspläne so erweitert und vertieft werden, dass angesichts der Heterogenität der Schülerinnen und Schüler der Erziehungs- und Bildungsauftrag an Werkrealschulen, Hauptschulen sowie Realschulen und Gemeinschaftsschulen erfolgreich und verantwortlich wahrgenommen werden kann.

Die Entwicklung der Berufsfähigkeit, der Lehrerpersönlichkeit sowie die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit sind wesentliche Ziele der Lehrer(aus)bildung. Angeknüpft wird dabei an die Förderung der transkulturellen Kompetenz, der Medienkompetenz und -erziehung, der Prävention, der Bildung für nachhaltige Entwicklung, der Gendersensibilität, von Deutsch als Zweitsprache und an den Umgang mit berufsethischen Fragestellungen.

Im Vorbereitungsdienst bilden die Ausbildungsschulen und die Staatlichen Seminare für Didaktik und Lehrerbildung die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter gemeinsam und in enger Absprache aus; die unterrichtspraktische, fachlich und pädagogisch-didaktisch fundierte Ausbildung und die Fähigkeit, das eigene erzieherische Handeln kritisch zu reflektieren, stehen hierbei im Mittelpunkt. Auch die Bedeutung und Chancen von Schulentwicklungsprozessen sowie die Zielvorstellungen interner und externer Evaluation werden in der Ausbildung thematisiert.

 

Daraus leitet sich für die Staatlichen Seminare für Didaktik und Lehrerbildung (WHR) das besondere Kompetenzprofil für die Lehrkräfte ab: Sie sind Expertinnen und Experten für Lehren und Lernen in den jeweils studierten Fächern sowie für die Begleitung und Beratung an den genannten Schularten.

 

Zum spezifischen Kompetenzprofil für Lehrkräfte an Haupt- und Werkrealschulen sowie Realschulen und Gemeinschaftsschulen gehören insbesondere die folgenden Felder:

 

  • Professionelle Unterrichtsplanung
  • Unterrichten auf der Grundlage einer fundierten Fachlichkeit und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Lernvoraussetzungen
  • Theoriebasierte Reflexion von Unterricht
  • Pädagogisches Handeln und reflektierte Kommunikation mit Schülern, Eltern und Kooperationspartnern
  • Professionelle Beziehungsgestaltung
  • Gestaltung von Übergängen in den Beruf oder auf weiterführende Schulen
  • Diagnose, Beratung und Förderung
  • Heterogenität im Sinne von Diversität, Inklusion, Bildung für nachhaltige Entwicklungen

 

Alle aufgezeigten Felder bedingen bei den angehenden Lehrkräften ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz, ein geklärtes Professionsverständnis, entsprechende Haltungen und Einstellungen sowie die Bereitschaft und das Vermögen, sich ständig weiterzuentwickeln und kontinuierlich mit unterschiedlichen Kooperationspartnern zusammenzuarbeiten.

 

In diesem Kontext verstehen sich die Staatlichen Seminare für Didaktik und Lehrerbildung (WHR) in Baden-Württemberg als Kompetenzzentren und Impulsgeber für die Lehrerbildung im Bereich der Sekundarstufe.

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